Windkraft Ja. Aber nicht immer höher, immer weiter!
Ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Neugestaltung des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) liegt auf Festlegungen zum Ausbau erneuerbarer Energien. Nun hat sich auch die Stadt Osterode am Harz dazu in einer Stellungnahme positioniert.
Wir stimmen zu: Der ambitionierte Ausbau der erneuerbaren Energien ist Voraussetzung für den Klimaschutz. Der LROP-Entwurf sagt aus: Auch der Wald könne für die windenergetische Nutzung unter Berücksichtigung seiner vielfältigen Funktionen und seiner Bedeutung für den Klimaschutz in Anspruch genommen werden. Und auch, wenn es davon zahlreiche Ausnahmen gibt, z.B. in Biosphärengebieten, in Naturschutzgebieten oder in historischen alten Wäldern, so sagen wir: Unser Wald ist auch ein Erholungsgebiet und dieses sollten wir möglichst bewahren und schützen.
Wir sagen aber auch: Kleinere Windparks sind für uns durchaus auf klima- oder parasitenbedingt geschädigten Waldflächen denkbar – und das prüft derzeit auch das Land. Das würde zumindest denjenigen, die mit ihrem Wald kein Geld mehr verdienen können, eine Alternative bieten. Und es geht ja auch darum, die Ziele der Energiewende in absehbarer Zeit zu erreichen.
Auch ein Wort zur Höhenbegrenzung: Diese ist aus unserer Sicht wichtig, um den unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort gerecht zu werden. Grundsätzlich sollte daher hier vor Ort gelten: Windenergie nicht „immer höher, immer weiter“, sondern eingebettet in die Landschaft. Wichtig ist es auch, keine weiteren Belastungen für Anwohnerinnen und Anwohner zu schaffen. Das gilt nicht nur für die Windenergie, sondern auch für den Gipsabbau. Daher unterstützen wir die Positionierung der Stadt, die sich gegen eine Erweiterung im Bereich der Gipsklippen ausspricht, die das LROP hingegen einplant.
Hier spielt auch der Artenschutz eine große Rolle, hier geht es um optische Aspekte vor allem in Bezug auf die Gipsklippen, es geht aber auch um wirtschaftliche Interessen. Wir teilen die Ansicht, dass es eher auch um Möglichkeiten für einen Ausstieg gehen sollte, als um eine Erweiterung, aber dieser darf die bestehenden Arbeitsverhältnisse nicht bedrohen und es müssen gute Lösungen beim Recycling gefunden werden. Denn die Verwaltung schreibt in ihrer Stellungnahme: Die Gipsindustrie hat für die lokale Wirtschaftsstruktur eine herausragende Bedeutung und hat sehr viel zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt beigetragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wir können mit der vorliegenden Stellungnahme der Stadt gut leben und die einzelnen Punkte sind gut formuliert und begründet. Wir sind gespannt und hoffen, dass das endgültige neue LROP unsere Einwände und Stellungnahmen auch berücksichtigt und wir nach Auswertung und Überarbeitung des Entwurfs dann feststellen können, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben.